AFGHANISCHE KINDER UND JUGENDLICHE AUS DEN HÄNDEN VON SCHLEUSERN BEFREIT

03.03.2021 – Erfurt – Am Abend des 25.02.2021 wurde die Bundespolizei über einen LKW im Güterverkehrszentrum Erfurt informiert, mit welchem Personen nach Deutschland eingeschleust worden sein sollen. 6 Kinder und Jugendliche wurden mit Hilfe unserer Erfurter Kollegen befreit.

Hier der Bericht unserer Betriebsleiterin Erfurt, Melanie Knop:

Der Vorfall ereignete sich auf dem Betriebsgelände unseres Kunden BLG Handelslogistik GmbH im GVZ Erfurt. Der LKW-Fahrer aus Rumänien kam am späten Nachmittag auf dem Betriebsgelände an und stellte sein Fahrzeug auf dem Parkplatz ab. Er meldete sich im Gatehouse bei unseren Mitarbeitern an und verließ im Anschluss das Gelände um Einkäufe zu tätigen. Als er nach ca. eineinhalb Stunden zurückkam, bemerkte er die aufgeschnittene Plane an seinem Trailer. Er ging zu unserem Mitarbeiter an der Zufahrt und fragte nach, ob dieser etwas gesehen hätte. Daraufhin gingen beide zum Trailer, aus dem plötzlich mehrere Kinder/Jugendliche herausschauten. Unser Mitarbeiter verständigte sofort unsere Objektleitung im Gatehouse. Die Objektleitung ging zusammen mit einem weiteren Mitarbeiter, welcher u.a. fließend afghanisch spricht, zum Trailer. Dieser erklärte den Kindern/Jugendlichen, dass sie sich ruhig verhalten sollen und man ihnen helfen werde. Die Objektleitung informierte umgehend die Standortleitung der BLG, die Polizei sowie unsere Einsatzleitung. Unsere Einsatzleitung machte sich sofort auf den Weg und traf noch vor der Polizei ein. Die Kinder/Jugendlichen wurden dann unter der Leitung der Objekt- und Einsatzleitung aus dem Trailer befreit. Ihnen wurden FFP2 Masken, sowie Essen und Getränke gereicht, da sich die Kinder/Jugendlichen bereits seit 3 Tagen auf dem Trailer befanden. Nachdem die Polizei eintraf, wurde durch diese weitere Unterstützung durch Polizei und Rettungsdienst angefordert.

Unser Mitarbeiter Khanwali Nuri, der afghanischer Herkunft ist, war als Dolmetscher ein wichtiges Bindeglied zwischen den Kindern/Jugendlichen sowie der Polizei. Nachdem die Befragung der Polizei abgeschlossen war, nahmen diese die Geschleusten in Obhut.

Laut Pressemitteilung der Bundespolizeiinspektion Erfurt erhärteten erste Ergebnisse aus der Vernehmung des LKW-Fahrers und den Befragungen von Zeugen und Geschleusten zunächst keinen Tatverdacht gegen den Fahrer. Ermittlungen wegen des Einschleusens von Ausländern wurden durch die Bundespolizei aufgenommen.

Den Kindern geht es den Umständen entsprechend gut, sie wurden vorerst in städtischen Einrichtungen untergebracht.

Regional- und Geschäftsleitung bedanken sich ausdrücklich bei den Mitarbeiter*innen Annette Rudolph, Khanwali Nuri, Klaus-Peter Sattler und Frank Kästner sowie bei Einsatzleiter André Lärz und Betriebsleiterin Melanie Knop für ihr umsichtiges, besonnenes und professionelles Handeln.